Beverage Antenne für 80 m, aber auch für 40 und 160 m brauchbar.


Die Beverage Antenne ist recht interessant auf den unteren Amateurfunkbändern. Die Richtwirkung ist ähnlich wie bei einer Yagi, allerdings hat sie nicht zu vernachlässigende Verluste. Sie ist einfach aufzubauen, man benötigt aber eine recht große Fläche.

Normalerweise wird sie so aufgebaut, daß sie eine recht scharfe Richtwirkung hat, aber deutlich verlustbehaftet ist. Sie wird seltenst als Sendeantenne verwendet, hauptsächlich als Empfangsantenne. Ich habe versucht, einen interessanten Kompromiss zu finden bezüglich Gewinn und Verlusten, also auch als Sendeantenne brauchbar. Da unser Garten für diese Antenne zu klein ist, existiert bisher nur diese Simulation, kein realer Aufbau.
Grob wird beim klassischen Aufbau etwa 90 % der Sendeleistung im Widerstand 500 Ohm gegen Erde am Ende der Antenne verheizt. Schöne Richtwirkung aber hohe Verluste.

Beverage Antennenaufbau

Hier sieht man meinen Vorschlag, der in der Praxis recht einfach realisierbar ist, genug Fläche vorausgesetzt.
Draht 1 ist der Langdraht, 162 m lang. Er befindet sich durchschnittlich 2,2 m über dem Boden. Nimmt man als Stützen Dachlatten zu 3 m  in etwa 20 m Abstand, sollte sich eine durchschnittliche Höhe des Drahtes von 2,2 m ergeben, da ja der Draht durchhängt.
Die Drähte 4, 5, 6 und 7 sind die Radiale. Sie sind jeweils 20 m lang und liegen isoliert auf dem Erdboden. Der Winkel zwischen den Radialen und dem Strahler, Draht 1, beträgt 90°. Da die Antenne hochohmig ist, kann man dünnen Draht verwenden, z.B. Klingeldraht.

Der Speisepunkt befindet sich im Bild links unten.
Die Radiale 4 und 5 werden z.B. mit einer Lüsterklemme zusammengeschlossen. Dort wird auch die Masseseite des UnUns 1:9 angeschlossen. Die Antenne hat eine durchschnittliche Impedanz von 500 Ohm, ein UnUn 1:9 paßt da ganz gut. Der Draht 2 wird an den Ausgang des UnUns 1:9 angeschlossen. Der geht die erste Stütze (Dachlatte) hoch und wird mit dem Strahler, Draht 1, verbunden.

Am Endpunkt der Antenne, rechts oben, wird der Abschlußwiderstand 500 Ohm angeschlossen.
Grob nimmt er die Hälfte der Sendeleistung auf, bei dem Bauvorschlag eher weniger.
Den kann man recht einfach selbst bauen. Man kauft 20 Metallfilmwiderstände 10 kOm 2 Watt und eine Lochrasterplatine. Schließt man die 20 Widerstände parallel, kommt man auf die gewünschten 500 Ohm. Das reicht dann, wenn ein Transceiver 100 Watt angeschlossen ist. Die Radiale 6 und 7 werden miteinander verbunden. Daran wird dann auch der Widerstand 500 Ohm angeschlossen. Die andere Seite des Widerstands wird mit dem Ende des Strahlers verbunden. Dazu dient Draht 3 (rot) im Bild.

Die Antenne sollte ganz gut als Richtantenne auf 80 m gehen, nicht nur empfangsseitig.

Beverage 80 m

Sehr gute Richtwirkung und recht flach strahlend. Der "Gewinn"  -4,83 dBi klingt eher dürftig im Vergleich zu anderen Antennenen.
Damit keine Euphorie ausbricht, hier das Strahlungsdiagramm eines einfachen resonanten Dipols in 5 m Höhe.

Strahlungsdiagramm Dipol

Bei 27° Erhebungswinkel hat er, simuliert über der selben realen Erde, -3,17 dBi Gewinn. Die Beverage ist nur geringfügig schlechter. Baut man den selben Dipol in 10 m Höhe auf, landet man bei 0,7 dBi Gewinn. Man sollte überlegen, ob man umschaltbar einen Dipol zum Senden benutzt und die Beverage nur zum Empfang. Diese mildert bei DX das ganze QRM erheblich, was ja am meisten auf den unteren Bändern stört.

Die Beverage geht auch auf 40 und 160 m ohne ernsthafte weitere Anpassung ganz gut, hier das SWR-Diagramm.

Beverage SWR-Diagramm



Strahlungsdiagramme für 40 m.

Antennendiagramme 40 m

Hier wird der Gewinn etwas besser, die Strahlungsdiagramme zipfeln auf. Die Grundtendenz, wenig QRM aus der Nähe bei DX bleibt erhalten.


Strahlungsdiagramme 160 m

So sieht es auf 160 m aus. Gerade das Verhältnis vorwärts/rückwärts ist sehr interessant. Beim Senden ist ein resonanter Dipol in nur 5 m Höhe über selbem Boden bei 36° Elevation um etwa 5 dB besser. Ist die Aufbauhöhe 10 m über Boden, sind es schon 10 dB.
Wer den Bauvorschlag umgesetzt hat, möge mir schreiben. Die Mailadresse sieht man im Impressum. Fragt man nett einen Bauern, kann man eventuell seine Wiese oder sein Feld nutzen. Die Dachlatten kann man gut an den Zaunpfählen einer Kuhweide provisorisch festmachen.







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