Zu diesem Thema, Biquad oder Doppelquad für WLAN, gibt es schon einige Bauvorschläge im Internet.


Diese Antenne ist aber von mir mit einem professionellen Antennensimulationsprogramm durchgerechnet, außerdem habe ich sie aufgebaut und ausprobiert.



Die Antenne liegt in diesem Fall aus Simulationsgründen waagerecht auf dem Boden und strahlt senkrecht nach oben mit etwas über 10 dBi Gewinn. Will man die Antenne für "Normalbetrieb" verwenden, muß man die Keule um 90° drehen, es ist dann das gewohnte Diagramm Azimut in der horizontalen Ebene. Anders gesagt, die Antenne wird im Normalfall senkrecht aufgestellt. Will man die Antenne an einen Access Point anschließen, der im Keller steht, ist waagerechte Aufstellung sinnvoll. Stabantennen an APs strahlen nämlich kaum nach oben ab.

Material:
-etwas Kupferdraht 1,3 mm Durchmesser
-Reflektor aus fast beliebigem Blech, möglichst lötbar
-Antennenkabel 50 Ohm

Hier sieht man den Bauplan, ein überarbeitetes Bild EZNEC:



Die Längenangaben sind nicht wirklich kritisch. Wenn man auf 1 mm genau baut, sollte sich die Simulation kaum von der selbstgebauten Wirklichkeit unterscheiden.
Die Höhenangabe 14 mm bezieht sich auf den Mittelpunkt des Drahtes, auch alle andern Angaben beziehen sich auf den Mittelpunkt des Drahtes. Man kann ganz gut Kupferdraht nehmen, abisoliertes Elektrokabel 1,5 mm². Der Draht wird so gebogen, daß zwei Quadrate wie im Bild entstehen, jede Kantenlänge beträgt 30 mm. Wie gesagt, die Kantenlänge gilt von Drahtmitte zu Drahtmitte. Dann wird das Gebilde etwas auseinandergezogen, damit man das Antennenkabel anlöten kann. Im Bild habe ich 4 mm angegeben. Der Abstand ist nicht kritisch, es darf auch ein Millimeter mehr oder weniger sein. Das Geflecht wird an die untere Seite angelötet, der Innenleiter des Kabels an die obere Seite.
Als Reflektorblech kann man eine Platine nehmen, auch glattes Blech Konservendose oder Keksdose sollte sehr gut geeignet sein. Von einer CD als Reflektor, habe ich in anderen Bauvorschlägen gesehen, rate ich ab, die Beschichtung ist zu dünn, nicht ernsthaft leitfähig.
In der Simulation habe ich das Reflektorblech zusätzlich mit dem Schirm (das Geflecht des Kabels) verbunden. Es muß nicht sein, die Ergebnisse ändern sich kaum, wenn man den Reflektor nicht an das Antennenkabel anlötet. Vom Aufbau her wird aber die Stabilität der Antenne besser!
Das Blech für den Reflektor muß merkbar größer sein als die Antenne.



Hier ein Bildchen meiner aufgebauten Antenne:



Als Reflektor habe ich Platinenmaterial genommen. Die beiden hellen Gummiringe im Bild haben nichts weiter zu bedeuten, ich habe sie lediglich zur Fixierung genommen. Links und rechts die beiden Stäbchen geben der Antenne einen besseren mechanischen Halt, es sind Kupferdrähte, die mit der Antenne und dem Reflektorblech verlötet sind. Man darf an dieser Stelle die beiden Drahtstückchen einlöten, das Strahlungsdiagramm und der Gewinn ändern sich praktisch nicht. Mechanisch ist die Antenne so noch besser fixiert.
Als Speiseleitung habe ich Semirigidkabel genommen, daß dürfte kaum jemand haben. Man kann natürlich ganz normales, nicht zu dickes Antennenkabel 50 Ohm nehmen. Soll die Antenne draußen aufgestellt werden, sollte man sie mit Plastikspray oder Klarlack einsprühen, damit sie nicht oxidiert.

Wirklich professionell ausmessen konnte ich die Antenne nicht, keine entsprechende Meßkammer vorhanden. In der Praxis hat sich gezeigt, daß die Antenne eine ausgeprägte Richtcharakteristik hat, relative Messung. Theorie und Praxis stimmen somit recht gut überein. Andersherum bedeutet das, die Antenne muß halbwegs genau auf die andere Station ausgerichtet werden, um nichts von dem Gewinn zu verschenken.
Nun viel Spaß beim Nachbau!


P.S.: Wer die Antenne für 13 cm Amateurfunk bauen will, muß etwas umrechnen, Wellenlänge.
SSB und CW liegt im Amaeurfunkband 13 cm bei 2,320 GHz. Der Umfang muß also um 5 % zunehmen, was einer Kantenlänge der Quadrate von 31,5 mm entspricht. Satelliten sind zwischen 2,400 und 2,450 GHz vorgesehen, da kann man die Antenne so wie im Bauvorschlag nachbauen.

Für Selbstbauer WLAN:
Soweit mir bekannt ist, darf die absolute Sendeleistung WLAN nicht 100 mW ERP überschreiten. Die Antenne macht recht exakt eine Verzehnfachung der Sendeleistung in Hauptstrahlrichtigung bezüglich EIRP mit 0 dBi, was berücksichtigt werden muß. Damit es legal bleibt, muß eventuell die Sendeleistung der Karte verringert werden. Die Dämpfung des Antennenkabels bitte vorher abziehen, es gilt ja der Wert an der Antenne!








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